Berganza Preis

Der Kunstverein Bamberg vergibt dank der Unterstützung der VR Bank Bamberg jährlich den Berganza Preis an eine Kunst- oder Kulturschaffende Person oder Einrichtung der Stadt Bamberg, die durch Qualität, Leidenschaftlichkeit, Idealismus, Selbstlosigkeit, Zielstrebigkeit, intensive Arbeit, ausdauernde Verfolgung eines Ziels und Glaube an ihre Aufgabe auffallen. Der Preis wird seit 1989 vergeben. Der Berganzapreis ist mit 4000 Euro dotiert.

 

Berganza Preis 2021

 

Christoph Gatz

 

Als Preisträger hat der Vorstand des Kunstvereins eine Persönlichkeit ausgewählt, die sich gemäß unseren Kriterien seit vielen Jahren mit Leidenschaftlichkeit, Idealismus, Selbstlosigkeit und nicht zuletzt intensiver Arbeit im Kulturleben der Stadt engagiert: Christoph Gatz Wir gratulieren an dieser Stelle ganz herzlich und danken auch dem Vorstand der VR Bank, die das Preisgeld stiftet! Pandemie-bedingt müssen wir leider die Feier der Preisverleihung ins nächste Jahr schieben, in der Hoffnung, dass dann ein fröhliches Miteinander wieder gefahrlos möglich

 

Foto © Gerhard Schlötzer: Christoph Gatz bei der Wiedereröffnung des Kesselhauses 2015

Berganza Preis 2020

 

Peter Schoppel

 

Schoppel ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der regionalen Szene der Bildenden Künstler; in zahlreichen Ausstellungen der Region bzw. landesweit ist er mit vertreten. Sich lautstark einzubringen, ist seine Sache nicht, vielmehr widmet er sich zurück gezogen, aber eben mit den geforderten Eigenschaften wie Leidenschaft, Idealismus, Selbstlosigkeit und Zielstrebigkeit seinem Schaffen. Und gerade auch solchen Persönlichkeiten eine Stimme zu geben, ist einer der Gründe für die Auszeichnung mit dem Berganzapreis.

  

Seit 2005 geht Schoppel den mutigen Weg, als selbständiger Künstler zu leben, bzw. zu überleben; bereits in der zweiten Hälfte der Ende der 80er Jahre hat er ein eigenes Atelier und eine Druckwerkstatt in Gundelsheim eingerichtet. Künstlern wie Kunstinteressierten standen und stehen unter seiner kenntnisreichen Anleitung diverse Druckpressen stets zur Verfügung.

 

Als hilfreicher Experte ist er auch immer hinter den Kulissen gefragt. Seit 2 Jahren engagiert er sich auch im Vorstand des Berufsverbandes Bildender Künstler Oberfranken.

 

Peter Schoppels künstlerische Arbeit pointiert den Gegensatz von Konstruktion und Natur, von Kunstformen und Naturformen. Zwei Elemente sind miteinander im Widerstreit, das strenge Raster, das vordergründig sofort ins Auge fällt, und eine zweite Ebene, die frei und scheinbar unkontrolliert gegen das einengende System angeht: Landschaften, sein Garten im Fränkischen, der Gartenzaun, aber auch figurative Annäherungen; diese verwirrende Fülle einer sichtbaren Welt wird in ein ordnendes, konstruiertes System gebannt, welches das frei Fließende still stellt, ohne es aber ganz auszulöschen. Vornehmlich in Quadratstrukturen untersucht er Motiv-, Farb- und Formatzusammenhänge sowie deren Ordnungen.

 

„ Mein Thema sind Rasterungen. Ein Schema, mit dem ich Phänomene und Vorgänge hinterfrage, ordne und bewerte. Meine Arbeiten zeigen die malerische Umsetzung eines bildnerischen Forschungsprozesses als Dokumentation ästhetischer Arbeit.“ (Peter Schoppel)

 

Entgegengesetzte Kräfte werden ins Bild gebracht: einerseits das Ordnende des Geistes, des Begreifens, der Aneignung, auch die ordnende Kontrolle, die nach streng methodischen Regeln vorgeht, andererseits der vitale Trieb des Menschen, das Ungebändigte der Natur bis hin zur Auflösung aller Ordnung in Chaos. Oder sind es eher Befreiungsakte von einer Erstarrung in Symmetrie und Ordnung?

 

Seine Drucke beinhalten eine projektartige Entstehung mit Motivanalyse, Zerlegung in Schichten, die dann - im Druck - wieder zusammengesetzt werden. Das Werk geht also durch mehrere Schritte einer Metamorphose, in der Spontaneität, der vitale Trieb, und ständig prüfende Reflexion als ordnendes Element einen Ausgleich finden.   

Foto: Gerhard Schlötzer

Berganza Preis 2019

Christiane Toewe

Bilder der Preisverleihung (Foto Kahle)

Laudatio auf die Preisträgerin von der Vorsitzenden des Kunstvereins,Dr. Barbara Kahle, dem Kulturbürgermeister Dr. Christian Lange, Dr. Eva Schurr, Historisches Museeum der Stadt Bamberg und Schlusswort vom Vorstand der VR Bank Bamberg - Forchheim, Gregor Scheller

Berganza Preis 2018

Gudrun Schury und Rolf-Bernhard Essig

Bilder von der Preisverleihung (Fotos: Ulrich Kahle)

Berganza Preis 2017 

Adelbert Heil

Laudator Dr. Matthias Liebel, Bernhard Lamprecht vom Vorstand der VR Bank, Dr. Barbara Kahle, der Preisträger Adel Heil, Dr. Christian Lange. Fotos: Kahle

Berganzapreis 2016

 

Michael Huth

 

Bilder von der Preisverleihung am 19.11.2016 in der Stadtgalerie Villa Dessauer

Michael Huth bekommt den Preis überreicht von Herrn Stock und Herrn Lamprecht/Vorstand VR Bank Bamberg

Laudatio Dr. Regina Hanemann

Grußwort der Stadt: Kulturbürgermeister Dr. Christian Lange, Begrüßung durch die 1.Vorsitzende des Kunstvereins Dr. Barbara Kahle, am Saxophon Johannes Neuner, Michael Huth und seine Frau Lucia Figueiredo

Berganzapreis 2015

 

Andreas Ulich

 

Der Berganzapreis des Kunstvereins Bamberg wurde vergeben an den Wortkünstler Andreas Ulich. Jener sprechende Hund Berganza, der nächtens im Hain mit E.T.A.Hoffmann über die Kultur plauderte, war Namensgeber für diesen nunmehr seit 26 Jahren vergebenen Preis. Er scheint geradezu prädestiniert für Andreas Ulich, der vielen in Bamberg, vor allem seit seiner Rolle als E.T.A. Hoffmann in Rainer Lewandowskis „Sie sind auch kein Bamberger“, geradezu als Personifikation des großen Dichters gilt.

Ulich, 1967 in Berlin geboren, interessierte sich schon früh für das Theater. Nach seiner Schauspielausbildung arbeitete er in Berlin, Halberstadt, Quedlinburg und dann seit 1993 am Theater in Bamberg. 2005 wechselte er das Fach und widmete sich dem Aufbau und der Leitung der Teegießerei am Pfahlplätzchen in Bamberg, nicht nur als kleiner, feiner Teesalon sondern auch als künstlerisch- literarischer Salon mit Lesungen zu Hoffmann und anderen Dichtern. Nach diesem Abstecher in die Gastronomie gründete er 2011 den Wortkunst-Verlag, in dem er eine eigene Hörbuch-Reihe herausbringt; bisher sind „Don Juan“, „Kreisleriana“ und Meister Johannes Wacht“ von E.T.A.Hoffmann erschienen. Ulich arbeitet mittlerweile als freier Schauspieler, Rezitator, als Texter, Gestalter und Wortkunst-Verleger. Zu erleben ist er immer wieder in der Reihe Kultur der Stille in der Karmelitenkirche zusammen mit Martin Neubauer und natürlich auch im E.T.A. Hoffmann Haus. Mit Nadine (Konzerthausorchester Berlin) und Eduard Resatsch (Bamberger Symphoniker) hat er das TRIO COLORIT gegründet, Ton- und Wortkunst aus Bamberg. Dem Kultur- und Schulservice ist er ebenfalls verbunden, die Arbeit mit Schülern in der Vermittlung von Literatur macht ihm großen Spaß. Mittlerweile ist Andreas Ulich auch selber als Autor hervorgetreten, zunächst mit dem Kinderstück „Ratze-Fatze-Rüdiger (Premiere Juni 2015), im September 2015 ist sein erster Roman „Zwei Raben“ erschienen.

 

 

Berganzapreis 2014

Hans Lyer

Hans Lyer beim Gottesdienst im Kesselhaus im Zusammenhang mit der Ausstellung VERTIGO, Tobias Lehner 2013, Foto : Werner Kohn
Hans Lyer beim Gottesdienst im Kesselhaus im Zusammenhang mit der Ausstellung VERTIGO, Tobias Lehner 2013, Foto : Werner Kohn

Ein unermüdliches Engagement begletet kontinuierlich seine seelsorgerische Arbeit, sei es als Gefägnispfarrer in der JVA Ebrach oder in St.Elisabeth in Bamberg, wo er sich zur Zeit um die Fenstergestaltung durch Markus Lüpertz bemüht. Immer wieder organisiert er Projekte, sei es in der Bildenden Kunst, der Musik oder der Literatur, in Verbindung mit anderen Künstlern wie Manfred Scharpf, Albert Ultsch oder auch mit Stipendiaten des Internationalen Künstlerhauses wie Elke Zauner. Bereits 2013 würdigte das Bayerische Fernsehen seine Arbeit in einem Portrait. Im Sommer 2014 war Hans Lyer in das Projekt WERKsHANDLUNGen eingebunden, das das Künstlerduo zwischenbericht initiiert hatte. Unter dem Thema "Veränderung" setzten sich jugendliche Straftäter sich mit dem künstlerischen Ansatz von Charlotte Posenenske (1930-85) auseinander. Deren minimalistische Baukastenelemente, die vom Nachlassverwalter zur Verfügung gestellt wurden, wurden zu immer neuen "Kunstwerken" verändert. In einem 2. Schritt wurde in der Metallwerkstatt eine verkleinerte Version des Baukastensystems aus Alublechen angefertigt. In solchen Vorhaben erweist sich ganz besonders die gesellschaftliche Relevanz von Kunst, für Hans Lyer "auch immer ein Stück weit eine Bewältigungstherapie, also eine Form der Seelsorge."

 

Berganzapreis-Verleihung am Sonntag, den 30. November 2014, Musik Christian Reinhard mit eigens für Hans Lyer komponierten Stücken, Laudator Christoph Gatz, Kulturbürgermeister Dr. Christian Lange, Ulrich Stock vom Vorstand der VR Bank, der Preisträger Hans Lyer sowie die Vorsitzende des Kunstvereins Dr. Barbara Kahle

Berganzapreis 2013

Heidrun Schimmel

„Im Lauf des Fadens gegen den Strich"
Der Kunstverein Bamberg verleiht den Berganzapreis 2013 an die Textil-Künstlerin Heidrun Schimmel. Seit mehr als 35 Jahren stickt, besser gesagt,heftet die gebürtige Bambergerin weiße Fäden auf schwarzen Organzastoffen, in ruhig konzentrierter Aufmerksamkeit und fast zeitloser Einheit mit ihrem Tun. Dabei entstehen serielle Reihungen, die später flach an die Wand gepinnt werden oder zarte Gebilde, die sich mit der Schwere des Fadens verformen zu Objekten im Raum. Material und Arbeitsprozesse werden bis an ihre Grenzen ausgelotet – bis der Faden reißt oder die Nadel bricht. Heidrun Schimmel hat an der Kunstakademie in Nürnberg und
München Textilgestaltung und Malerei studiert und wurde für ihre Arbeiten in Japan und Amerika mit Preisen geehrt. In Europa dagegen wurde der Umgang mit textilen Materialien eher als kunsthandwerklicher „Frauenkram“ beiseite gedrängt. Dass sich dies momentan grundlegend ändert, beweisen derzeit große Ausstellungen in Deutschland und Frankreich, die sowohl auf künstlerischer wie gesellschaftlicher Ebene eine Neubewertung erzwingen.
Gerade in unserer digitalisierten Welt, der Bedeutung von Computer und Internet, scheint das Gespür für textile Sinnlichkeit neu erwacht und gibt damit auch der Textil-Kunst die ihr gebührende Bedeutung zurück.


Die Preisverleihung und gleichzeitige Eröffnung der Ausstellung mit Werken von Heidrun Schimmel fand statt am Freitag, den 22. November um 18 Uhr auf der Altenburg, in der ehemaligen Wohnung des Doktor Marcus, Eingang im Torbogen.

Berganzapreisträger*innen 1989 - 2012

2012 Gerhard Schlötzer

 

2011 Rosa Brunner und Judith Siedersberger

 

2010 Werner Kohn

 

2009 Bernd Wagenhäuser

 

2008 Chapeau Claque

 

2007 Alfred Heinz Kettmann

 

2006 Jazzclub Bamberg e.V.

 

2005 Peter Braun

 

2004 Wolfgang Spindler

 

2003 Mike Rose

 

2002 Hugo Scholter

 

2001 Erich Weiß

 

2000 Jan Sandro Berner und Dinah Politiki

 

1999 Horst Lohse

 

1998 Martin Neubauer

 

1997 Gerrit Zachrich

 

1996 Hans Wollschläger

 

1995 Musica Canterey mit Gerhard Weinzierl

 

1994 Neues Palais

 

1993 Fritz Braun und sein MUSICA-VIVA-CHOR

 

1992 Wolfgang Held

 

1991 Klaus Loose

 

1990 Ingo Graupner

 

1989 Jan Burdinski